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Zukunft Innenstadt: Möblierung in Sprendlingen auf dem Prüfstand

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Sie war ein wesentliches Ergebnis der im Rahmen eines aktiven Rundgangs erfassten Wünsche und Ideen der Stakeholder, also Anwohner, Einzelhandel, Politik sowie Vereine in Sprendlingen. Die konkreten Standorte wurden vom Citymanagement in Abstimmung mit dem Fachbereich Bürger und Ordnung definiert, Art und Umfang der Möblierung und Bepflanzung wurde gemeinsam mit dem DLB erarbeitet. Robuste, bunte Pflanztöpfe, die mit Bänken kombiniert werden können, bringen seitdem Farbe in den Sprendlinger Ortskern. Neue Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein. Die Auswahl der Pflanzen hatte als Hauptkriterium die Anpassungsfähigkeit an die mittlerweile heißen Sommermonate mit geringer Bewässerungsintensität. 

Noch grünen und blühen die neuen Bäume in den Kübeln nicht. Und auch die neuen Bänke werden mit Blick auf das Wetter eher seltener genutzt. Und dennoch wird die neue Möblierung immer wieder diskutiert. Vom Material über die Farben bis hin zu den Standorten waren die Meinungen der Sprendlinger vielfältig und intensiv. „Leider ist im Vorfeld aufgrund enger zeitlicher Vorgaben zur Abrechnung des Förderprogramms wenig Zeit für eine noch umfangreichere und detailtiefe Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vorhanden gewesen“, erläutert Melanie Großmann, Leiterin des Fachbereichs Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing. Daher habe man im Nachgang zum Aufbau die bisherigen Anregungen aufgenommen und nach nunmehr zwei Monaten alle Standorte einer intensiven Prüfung unterzogen. Insbesondere die Pflanzkübel auf den Parkflächen wurden dabei erneut betrachtet. „Wie bereits im Vorfeld mit den Kolleginnen und Kollegen vom Ordnungsamt besprochen, stehen die Kübel eben nicht immer auf kompletten Parkplätzen, sondern nutzen Flächen, die eigentlich größer sind als ein normaler Parkplatz. Diese Kübel werden wir nun noch ein wenig mehr an den Rand der Flächen rücken, um den Autofahrerinnen und Fahrern das Einparken zu erleichtern. Von Parkplatzvernichtung kann daher keine Rede sein“, erläutert Melanie Großmann. Zudem werden einige Platzierungen der Kübel auf den Gehwegen optimiert. „Wir haben die Möblierung immer als Chance gesehen, die Innenstadt Sprendlingens durch Farbe, mehr Grün und Aufenthaltsmöglichkeiten zu beleben. Dass wir nicht den Geschmack aller treffen können, das liegt in der Natur der Sache. Aber das Experiment ist noch nicht beendet. Anregungen und konstruktive Kritik werden daher jederzeit gerne entgegengenommen. Denn nach der Aufwertung des Egenberger Parkplatzes geht es weiter mit dem zweiten Förderprogramm für die Zukunft Innenstadt in Sprendlingen“, so Melanie Großmann. 

Mit Blick auf die Kosten wurde das erste Förderprogramm von 250.000 Euro etwa zu einem Fünftel in Dreieichenhain und Sprendlingen in die Stadtmöblierung inkl. Bepflanzung und Grünpflege für ein Jahr investiert. Der Großteil des Geldes fließt in den Egenberger Parkplatz, der in Kooperation und mit den Ideen der Freunde Sprendlingens eine neue Fläche der Begegnung werden soll. Auch wenn viele Bürgerinnen und Bürger andere Verwendungsideen geäußert haben: Das Förderprogramm Zukunft Innenstadt ist zweckgebunden und darf ausschließlich zur Umsetzung von Maßnahmen aus dem vorab eingereichten Konzept verwendet werden. „Mit Blick auf die Entwicklung der Sprendlinger Innenstadt ist Nichtstun weiterhin keine Alternative“, wiederholt Bürgermeister Martin Burlon sein Statement von Januar. „Wir sind mit unserer Wirtschaftsförderung weiterhin bereit, die Suche nach Wegen für ein besseres Wohlfühlklima im öffentlichen Raum einzugehen und dabei auch Dinge auszuprobieren, die für Diskussionen sorgen. Nur so können wir es schaffen, am Ende auch zu nachhaltigen Veränderungen zu kommen“, ist Bürgermeister Martin Burlon überzeugt. 

Ein Beispiel dafür kann mehr Sauberkeit im Ortskern sein. Dabei geht es nicht nur um die Möglichkeit, mehr Müllbehältnisse aufzustellen, sondern auch um mehr Achtsamkeit im Umgang mit Müll, sei es den Kauf von Verpackungsmüll und Einweggeschirr oder deren Entsorgung auf Gehwegen und Grünflächen. Gleiches gilt für Vandalismus, der sich in der Zerstörung von Bänken oder Haltestellen ebenso zeigt wie in Graffitis auf Hauswänden. „Wir hoffen, dass unsere Maßnahmen nach und nach dazu führen, dass sich die Menschen im Sprendlinger Ortskern wohler fühlen und in der Folge auch darauf achten, dass dies so bleibt. Nur so macht lokales Einkaufen Spaß. Und nur so können wir dafür sorgen, dass wir attraktive Angebote präsentieren können“, sagt Melanie Großmann abschließend.