Außenansicht auf das Gebäude der Stadtwerke Dreieich.

Stadtwerke Dreieich

Stadtwerke Dreieich und Stadtwerke Neu-Isenburg bündeln Kräfte 

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Dreieich/Neu-Isenburg. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Dienstag (01. August) haben die Stadtwerke Dreieich und die Stadtwerke Neu-Isenburg ihre künftige Zusammenarbeit beim Netzbetrieb und bei Energiedienstleistungen verkündet: Sie gründen eine gemeinsame Gesellschaft, die Stadtwerke-Netzdienste Dreieich und Neu-Isenburg GmbH. Diese kümmert sich dann ab 1. Januar 2024 um den Netzbetrieb, die Netzplanung und den Bau der Netze in den Sparten Strom, Gas, Wasser und Wärme; ebenso um die Wassergewinnung, das Messwesen und technische Dienstleistungen. Beide Gesellschafter agieren gleichberechtigt und auf Augenhöhe; Uwe Hildebrandt, derzeit technischer Leiter bei den Stadtwerken Neu-Isenburg, und Denis Wiesner, bei den Stadtwerken Dreieich aktuell in derselben Position, bilden das künftige Geschäftsführungs-Duo der neuen Kooperationsgesellschaft. „Wir stehen vor einem gewaltigen Umbau des gesamten Energiesystems in Deutschland. Die Herausforderungen und erforderlichen Investitionen sind enorm. Um diese stemmen zu können und um leistungsfähig zu bleiben, bauen wir vor und bündeln unsere Fachkräfte und Kompetenzen“, erklärt Steffen Arta, Geschäftsführer der Stadtwerke Dreieich, die Hintergründe für diesen Schritt. Sein Geschäftsführer-Kollege bei den Stadtwerken Neu-Isenburg, Kirk Reineke, ergänzt: „Unser Ziel ist es, die Netze fit für die Zukunft zu machen und für die Energiewende entsprechend auszubauen. Das Managen der Einspeisungen des zunehmend dezentral erzeugten Stroms und die Sektorenkopplung machen den Verteilnetzbetrieb immer komplexer. Um die Versorgungsqualität auch weiterhin auf dem hohen Niveau von heute zu halten, sind wir im Doppel deutlich besser aufgestellt.“ Auch die Vertreter der beiden Kommunen begrüßen den Schulterschluss der beiden Stadtwerke. Stefan Schmitt, Erster Stadtrat von Neu-Isenburg und Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Neu-Isenburg, sagt: „Beide Städte nehmen mit ihren Stadtwerken und ihren jeweils hohen Kundenanteilen zentrale Rollen bei der lokale Energie- und Wärmeversorgung ein. Dass dies auch künftig von beiden Städten bzw. Stadtwerken unter Berücksichtigung des vor allem im technischen Bereich immer mehr auftretenden Fachkräftemangels auch künftig zukunftssicher sichergestellt werden kann und dabei auch der Klima- und Ressourcenschutz nicht zu kurz kommen, ist ein wichtiges Ziel diese Partnerschaft.“ Dreieichs Bürgermeister Martin Burlon, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Dreieich ist, fügt hinzu: „Wir haben schon viele gute Erfahrungen mit interkommunaler Zusammenarbeit gemacht. Sich in Anbetracht der Herausforderungen für die Energiewirtschaft auch in einem ganz wichtigen Teilbereich der Stadtwerke gemeinsam und somit am Ende stabiler aufzustellen, kommt am Ende allen zugute. Bewährte Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger, sichere Arbeitsplätze und Wertschöpfung, alles bleibt vor Ort erhalten.“ 

Energiezukunft braucht Fachkräfte und Investitionen

Die Idee zur Kooperation der Stadtwerke Dreieich und Neu-Isenburg reift schon eine Weile: Im Jahr 2018 haben sich die beiden Geschäftsführer erstmalig ausgetauscht, um Perspektiven im Umgang mit den Herausforderungen der Energiewende und dem gleichzeitigen Mangel an Fachkräften zu finden. Steffen Arta berichtet: „Vor allem für die Netztechnik wird es immer schwieriger, neues und genügend Personal zu finden, um die immens großen Aufgaben der Energiewende zu stemmen. Zum allgemeinen Fachkräftemangel in technischen Berufen kommt erschwerend die demographische Struktur in unserem Unternehmen hinzu. Rund die Hälfte der heutigen technischen Belegschaft wird in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen.“ Auch bei den Stadtwerken Neu-Isenburg ist die Situation kaum anders. Kirk Reineke bringt es auf den Punkt: „Wir ringen in unmittelbarer Nachbarschaft um die knappen Fachleute und suchen händeringend mit denselben Anforderungsprofilen nach kompetenten Leuten. Ein solcher Wettbewerb ist eher kontraproduktiv. Die gemeinsame Netzgesellschaft eröffnet uns eine aussichtsreichere Perspektive, zum Zug zu kommen im angespannten Arbeitsmarkt.“ Ziel der neuen Gesellschaft ist es, mit gebündelten Mitteln sowohl in die Zukunftsfähigkeit der örtlichen Versorgungsnetze zu investieren als auch in eine wachsende Personaldecke. Beispielsweise wollen die Unternehmen noch mehr für die Ausbildung in sinnstiftenden Berufen für die Energiewende werben und weiter daran arbeiten, als Arbeitgeber noch attraktiver zu werden. 

Sukzessives Zusammenwachsen

Bis das Tochterunternehmen den Betrieb aufnehmen kann, haben die beiden Muttergesellschaften jedoch noch jede Menge Formalien zu erledigen. Zudem gilt es, die beiden neuen Geschäftsführer zu bestellen und den Betriebsübergang für die Belegschaft vorzubereiten. Auch jenseits der formellen Ebene sollen die Stadtwerke-Mitarbeitenden auf das neue Miteinander vorbereitet werden. Beiden Partnern ist es wichtig, dass der Übergang so gut wie möglich klappt und die neue gemeinsame Netzdienste-Gesellschaft im kommenden Jahr ihre Projekte gut gerüstet anpacken kann. Auf einer gemeinsamen Veranstaltung im Herbst bekommen alle die Möglichkeit, sich vorab gegenseitig besser kennenzulernen. Worauf die beiden Stadtwerke-Chefs gegenüber der Belegschaft von vornherein besonderen Wert gelegt haben, war die sehr frühe und offene Kommunikation der Kooperationspläne. Kirk Reineke sagt: „Bei solchen Veränderungen bleiben Verunsicherungen im Vorfeld nicht aus, das ist normal. Wir halten, was wir in Gesprächen immer wieder versichern: Durch die Netzkooperation werden keine Arbeitsplätze eingespart werden. Im Gegenteil! Es geht uns darum, eigene Kompetenzen auszubauen und zu stärken.“ Auch Steffen Arta betont: „Die neue Netzgesellschaft ist eine große Chance für alle. Würden wir nicht kooperieren, müssten wir künftig viele unserer bisherigen Tätigkeiten schlichtweg an fremde Dienstleiter vergeben. 

Neue Gesellschaft – bekannter Firmensitz

Die Stadtwerke-Netzdienste Dreieich und Neu-Isenburg GmbH wird im kommenden Jahr mit rund 75 Mitarbeitenden an den Start gehen. Der neue Firmensitz ist zumindest für etwa die Hälfte der Belegschaft gut bekannt: Der Netzbetrieb wird in der Eisenbahnstraße 140 beheimatet, dem aktuellen Sitz der Stadtwerke Dreieich. Die Gründe dafür sind sowohl wirtschaftlicher als auch ganz praktischer Natur: Die Lage ist zentral im gemeinschaftlichen Netzgebiet und die Suche nach einem passenden bedarfsgerechten Grundstück für einen Neubau hätte den Start des Projekts nur verzögert.

Für Kundinnen und Kunden beider Stadtwerke ändert sich durch die neue Netzkooperation nichts – sie profitieren durch das Zusammengehen weiterhin von einer hohen Versorgungsqualität und den Vorteilen eines zügigen Fortschritts bei der Energiewende. Wer ein Anliegen hat, meldet sich wie gewohnt im Kundenzentrum seiner Stadtwerke.

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