Stadt Dreieich

Sachstandsbericht Kinderbetreuung 2023/24 veröffentlicht / Investitionen der Stadt allein für den Ausbau der Kinderbetreuung werden bis 2028 mit rund 27 Millionen Euro veranschlagt  

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Der Fachbereich Soziales, Schule und Integration nutze für die Erstellung des Berichts erneut das Berechnungstool des Kreises Offenbach, um für den Kreis eine Vergleichbarkeit des Betreuungsangebots in allen 13 Landkreiskommunen herzustellen. 

„Neu in diesem Jahr ist die Berechnung der Platzkapazitäten nach Betriebserlaubnis,“ erläutert Ellen Grohe, Leiterin des Fachbereichs Soziales, Schule und Integration, „wir erstellen daher zusätzlich eine Bedarfsplanung unter Berücksichtigung des sogenannten Dreieicher Standards. Es ist erklärtes Ziel, mittelfristig zur Gruppengröße von 22 Kindern zurückzukehren.“ Im Rahmen des Sachstandsberichts wird die aktuelle Bevölkerungsentwicklung in Verbindung mit der Versorgung mit Betreuungsplätzen ganzheitlich betrachtet, ausgewertet und mit erforderlichen Maßnahmen fortgeschrieben. 

Im Sozialausschuss wurden die jeweiligen Betreuungsbedarfe in den verschiedenen Alterssegmenten in den einzelnen Stadtteilen sehr detailliert beleuchtet. Je nach Stadtteil stellen sich die Betreuungslücken unterschiedlich dar. Stadtweit fehlen laut der aktuellen Auswertung zum Stichtag 1. August 2023 derzeit 129 Ü3-Betreuungsplätze bis zum Erreichen der sogenannten Bedarfsquote. Diese wird unter Berücksichtigung verschiedener Tatbestände, wie zum Beispiel Warteliste zum Stichtag 1. August oder Anzahl der außerhalb von Dreieich betreuten Kindern, jährlich neu ermittelt und setzt den notwendigen Rahmen zur vollumfänglichen Erfüllung des Rechtsanspruchs auf Betreuung im Kindergarten. Um das Ziel der Stadt Dreieich umsetzen zu können, jedem zweiten Kind unter drei Jahren eine Betreuung anzubieten, fehlen stadtweit etwa 249 Betreuungsplätze.   

„Erfreulich ist, dass die Arbeit der seit einigen Jahren etablierten fachbereichsübergreifenden Arbeitsgruppe Kita-Entwicklungsplan, der derzeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Fachbereich Soziales, Schule und Integration, der DreieichBau AöR und des Fachbereichs Planung und Bau angehören, Früchte trägt.

Der Fehlbedarf an Betreuungsplätzen nimmt durch die sukzessive Inbetriebnahme von Neu- und Erweiterungsbauten stetig ab, wir befinden uns daher auf dem richtigen Weg. Auch die Förderung der Kindertagespflege wirkt sich insbesondere im U3-Segment positiv aus,“ resümiert Bürgermeister Burlon. 

„Unsere größte Herausforderung ist die erfolgreiche Personalakquise von pädagogischen Fachkräften. Aufgrund fehlender Fachkräfte können wir im U3-Segment derzeit 28 Plätze nicht anbieten, im Ü3-Segment sind es sogar 281 nicht belegbare Plätze,“ bestätigt Anne Stein, Leiterin des Ressorts Kinderbetreuung. „Um die Vollauslastung herbeizuführen, ist zurzeit die Einstellung von mindestens 35 Fachkräften in Vollzeit erforderlich.“ 

Auch mit der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Betreuung in der Grundschule, der ab dem Schuljahr 2026/2027 schrittweise eingeführt wird, setzt sich der Sachstandsbericht auseinander. In Dreieichenhain sind die Planungen für den Bau eines neuen Betreuungsgebäudes bereits in vollem Gange, ein Containerbau als Interim wurde im September 2023 in Betrieb genommen. Auch für den Stadtteil Sprendlingen und Götzenhain hat der Kreis, der als Schulträger aktiv die Erweiterung der Grundschulen hin zur Ganztagsfähigkeit plant, Erweiterungsmaßnahmen in Planung und ist dabei im engen Austausch mit der Stadt. Dennoch drückt der Zeitplan, auch im Stadtteil Offenthal wird aufgrund steigender Schülerzahlen eine Erweiterung erforderlich. 

„Ich weiß um die besondere Bedeutung und Wichtigkeit der Bereitstellung von Betreuungsplätzen, vor allem für die Bildungschancen unserer Jüngsten in Dreieich“, sagt Bürgermeister Martin Burlon. „Wir nehmen unsere Verantwortung weiterhin sehr ernst. Für den Ausbau von Betreuungsplätzen von Kindern unter drei Jahren bis zum Ende der Grundschulzeit sind im städtischen Haushalt bis zum Jahr 2028 nach aktuellen Schätzungen rund 27 Millionen Euro für den Ausbau des Betreuungsangebots vorgesehen. Allein dieser Betrag macht deutlich, welch große Herausforderung der Betreuungsausbau für unsere Kommune bedeutet.“ 

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