„Die Ricarda-Huch-Schule hat sich im vergangenen Jahr von einem fünf- zu einem sechszügigen Gymnasium mit Oberstufe entwickelt“, sagt Landrat Oliver Quilling. „Der zusätzliche Klassenraumbedarf wird derzeit noch durch eine Containeranlage gedeckt. Durch ein komplexes Maßnahmenpaket werden wir die RHS im nächsten Schritt und in enger Abstimmung mit der Stadt Dreieich und der Schulgemeinde nicht nur erweitern, sondern auch gleich in mehrfacher Hinsicht auf den neuesten Stand bringen.“
Geplant ist unter anderem eine Verlängerung des dreigeschossigen Hauptgebäudes in Massivbauweise. Das Schulgrundstück soll dafür um eine Fläche von rund 1.200 Quadratmetern aus dem angrenzenden Bürgerpark vergrößert werden. Eine umfängliche Machbarkeitsstudie im Vorfeld hatte diese Lösung als beste Option aufgezeigt. Durch die gewählte Variante wird der Schulbetrieb während der Bauzeit zudem wenig beeinträchtigt und der Schulhof bleibt erhalten. Die Stadt Dreieich hat grundsätzlich Bereitschaft signalisiert, die Erweiterung der RHS zu unterstützen. Es ist nun vorgesehen, die dortigen Gremien mit den notwendigen Entscheidungen zu befassen, um entsprechende Vereinbarungen schließen zu können. Auf dem Areal entsteht eine zusätzliche Bruttogeschossfläche in Höhe von etwa 2.100 Quadratmetern. Weitere rund 190 Quadratmeter kommen durch eine Erweiterung der Verwaltung im Innenhof hinzu. Zwei neue Aufzuganlagen sorgen darüber hinaus dafür, dass die RHS zur barrierefreien Schule wird.
Das Bauprogramm umfasst acht neue Klassenräume, vier Räume für den Ganztagsbetrieb sowie für die Verwaltung einen neuen Konferenzraum und einen Lehrerarbeitsbereich. Da die naturwissenschaftlichen Räume im Bestand der RHS veraltet sind und nicht mehr dem Sicherheitsstandard entsprechen, werden alle von ihnen im Rahmen der Neu- und Umbaumaßnahmen erneuert. Der Bereich wird zusätzlich im Bestand um vier Physik- und drei Physikvorbereitungsräume sowie einen allgemeinen naturwissenschaftlichen Raum erweitert.
Im Untergeschoss des Verlängerungsbaus finden zwei miteinander zu verbindende Mehrzweckräume ebenso Platz wie ein Musikraum, Lager- und Nebenräume, eine neue WC-Anlage sowie eine behindertengerechte Toilette. Dieser Bereich kann separat und unabhängig vom Schulbetrieb für Veranstaltungen genutzt werden. Hinzu kommt ein zweireihiges Amphitheater in der angrenzenden Außenanlage, das durch die Verbindung mit dem Bürgerpark möglich wird.
„Auf dem Erweiterungsareal, das ursprünglich zum Bürgerpark gehörte, muss im Zuge der Baumaßnahmen eine Fernwärmeleitung der Stadtwerke Dreieich umgelegt werden“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger. „Der Trassenverlauf ist mit der Stadt bereits technisch abgestimmt.“
Über Fernwärme wird auch im Neubau die Wärmeerzeugung sichergestellt. Eine moderne Lüftungsanlage sorgt für effiziente Wärmerückgewinnung und eine geregelte Nachtauskühlung zum sommerlichen Wärmeschutz. Ergänzt wird dieser durch eine außenliegende Jalousieanlage. Eine auf dem Flachdach installierte Photovoltaikanlage deckt den Eigenstrombedarf.
Der Bauantrag soll im ersten Quartal 2024 eingereicht werden, sodass voraussichtlich – nach vorbereitenden Maßnahmen im Bürgerpark – Ende 2024 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Eine Fertigstellung des Gesamtprojekts wird frühestens für Ende 2026 erwartet. Die Brandschutz- und Umbaumaßnahmen im Bestand erfolgen in enger Abstimmung mit der Schulgemeinde mit möglichst geringer Beeinträchtigung des Schulbetriebs.