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Radverkehr: Zählstellen erfassen die Nutzung der Dreieicher Radwege / Es wird überdurchschnittlich viel geradelt

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Seitdem wird in Landkreisen, Städten, Gemeinden hessenweit und dauerhaft gezählt, in Dreieich an sechs Stellen. Diese Datenerfassung bildet eine wichtige Grundlage für die Radverkehrsplanung. Die Daten fließen ein in das bei Hessen Mobil im Aufbau befindliche, rechnergestützte Radverkehrsmodell.

Im Laufe des Jahres 2022 wurden landesweit schrittweise 270 Dauerzählstellen realisiert. Sie erfassen den Radverkehr kontinuierlich mittels in die Oberfläche der Fahrbahn eingelassene, speziell konfigurierte Induktionsschleifen. Diese erfassen die Radfahrenden mithilfe des Prinzips der elektromagnetischen Induktion über spezifische Erkennungsmuster sowohl zeitgenau als auch nach Fahrtrichtungen differenziert.

Von den insgesamt 270 Zählstandorten liegt rund die Hälfte in der Verantwortung von Bund und Land – vertreten durch Hessen Mobil – und die andere Hälfte in der Verantwortung von Kreisen, Städten und Gemeinden. Die Koordination der Standorte und die Beschaffung sowie Steuerung des Einbaus der Zählstellen erfolgen zentral durch Hessen Mobil. Die Investition für die Zählstellen in der Verantwortung von Kreisen, Städten und Gemeinden werden aus Mitteln des Integrierten Klimaschutzplans Hessen (https://www.klimaplan-hessen.de/startseite) finanziert. Die von Hessen Mobil geplanten Dauerzählstellenstandorte wurden im Hinblick auf eine repräsentative Gesamterfassung ausgewählt. Neben der räumlichen Streuung anhand der Netzlänge wurden hierbei auch Faktoren wie die Abdeckung typologischer Aspekte (insbesondere Schwerpunkte im Alltags-/Freizeitverkehr und Führungsformen) beachtet. Eine künftige Erweiterung des Zählstellennetzes ist technisch möglich und mittelfristig auf Basis der ersten Erfahrungen angedacht.

Dieter Fröhlich, ehrenamtlich tätiger Radverkehrsbeauftragter der Stadt Dreieich, schaut sich seit der Installation der Zählstellen auf Dreieicher Gebiet einmal im Monat die erfassten Zahlen an: „Ich begrüße es sehr, dass wir in unserer Stadt an sechs verschiedenen Stellen den Radverkehr erfassen können. In Nachbarkommunen sind das deutlich weniger und einige haben gar keine Zählstellen.“ Das liegt nicht zuletzt am städtischen Klimaschutzmanager Theo Felber, der sich in Dreieich um die entsprechenden Standorte kümmert.

Die Zahlen sind wichtig, u.a. für die Arbeit am Runden Tisch Radverkehr Dreieich, der demnächst bereits zum 75. Mal zusammenkommt. In Dreieich wird im hessenweiten Vergleich überdurchschnittlich viel geradelt. Es werden fast doppelt so viele Radlerinnen und Radler pro Stelle gezählt wie im hessischen Durchschnitt. Dreieicher Spitzenreiter ist der Weg westlich entlang der Frankfurter Straße zwischen Sprendlingen-Nord und Neu-Isenburg. Auch jetzt, in der sogenannten kalten Jahreszeit, sind hier pro Woche rund 4.000 Radelnde unterwegs. Im vergangenen Sommer waren es über 6.000, mit Spitzenwerten von mehr als 1100 pro Tag. „Wenn es noch mehr werden, was zu wünschen ist, und wenn die Zahl der Lastenräder weiter zunimmt, dürfte es hier langsam eng werden, zumal es sich um einen Weg handelt, der vom Rad - und Fußverkehr gleichberechtigt benutzt wird“, so Dieter Fröhlich abschließend. Die Nummer 2 in Dreieich ist die Fahrradstraße, die längste in Hessen, mit Spitzenwerten im letzten Sommer von knapp 900 Radlerinnen und Radlern pro Tag.“

Die Ergebnisse der Zählstellen sind frei zugänglich im Pilot-Datenportal (https://data.eco-counter.com/ParcPublic/?id=8080). Weitere Informationen der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) sind ebenfalls online verfügbar unter https://raddaten-hessen.de/map_public.html