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Menschen mit Behinderung: Städtische Freizeiten ein voller Erfolg

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Zwei Jahre mussten diese jedoch pandemiebedingt ausfallen. Mit Blick auf die Infektionslage war Mitte 2022 klar: Die drei Clubs der Erwachsenen können in die Freizeit fahren. 

Vom Club der „Zugvögel“ (junge Erwachsene ab 18 Jahre) erkundeten 19 das Umland des schönen Schluchsees, dem größten der Schwarzwälder Seen. Ausflüge in das nahe gelegene Freiburg mit seinem besonderen Charme gehörten ebenso zum Programm wie ein aktionsreicher Tag im Europapark. 14 „Freitags-Clubber“ (Erwachsene ab ca. 40 Jahren) genossen in Altötting die bayrische Gastfreundlichkeit. Hier werden die Ausflüge nach Rosenheim und München bei den Teilnehmenden ganz besonders in schöner Erinnerung bleiben. Von den „Nachtschwärmern“ (Erwachsene bis ins Seniorenalter) erlebten acht im nahe gelegenen Büchenbeuren in Rheinland-Pfalz gemütliche Grillabende und viele Gespräche in vertrauter Runde. 

Für den „Teenie-Club“ der 13- bis 18-Jährigen wurde als Ersatz für die Freizeit eine „coole Woche“ ohne Übernachtung mit Aktivitäten in Dreieich und Umgebung durchgeführt. So konnten sich acht Teenies in Begleitung eine Woche kreativ ausleben, neue Ausflugsziele erkunden und sich sportlich betätigen. Der Höhepunkt dieser Woche, so bestätigten alle Beteiligten, war sicherlich ein Tag am Langener Waldsee beim Verein DSCL, Dreieich Segelclub Langen. Nicht nur die rasanten Bootstouren auf dem See in Begleitung von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern der DLRG und das Üben des Standup Paddlings waren Neuland und enorme Herausforderungen für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, insbesondere das herzliche und aufgeschlossene Miteinander aller machte den Tag zu einer besonderen Erinnerung. 

Insgesamt wurde bei allen Freizeitmaßnahmen für 49 Menschen mit Behinderung ein umfangreiches Programm mithilfe der insgesamt 33 Betreuungskräfte verwirklicht. Rückblickend steht für alle Beteiligten in Dreieich fest, dass die Durchführung der Ferienangebote nach zwei Jahren die richtige Entscheidung war. „Menschen mit Behinderung wie zu Beginn der Pandemie nur durch strenge Kontaktverbote zu schützen und damit in Kauf zu nehmen, diesen Personenkreis von der gesellschaftlichen Teilhabe auf unbestimmte Zeit auszugrenzen, ist aus unserer Sicht langfristig kein gangbarer Weg“, sagt Ursula Zimmermann, zuständig für Förderung von Menschen mit Behinderung in der Stadtverwaltung Dreieich. „Unbestritten steht für uns fest, dass langandauernde Kontaktsperren zu psychischen und teilweise auch physischen Folgen führt“, weiß Kerstin Briese als Ressortleiterin Beratung und Quartiersarbeit. Die Freizeitmaßnahmen in diesem Sommer seien wichtig für alle Beteiligten gewesen. Das gemeinsame Erleben, sich neuen Herausforderungen stellen, mit Freunden Gespräche zu führen, soziale Kontakte wieder zu pflegen, seien für alle eine neue Kraftquelle für ihren Alltag. 

Seit Mitte der 70er-Jahre werden die Freizeiten für Menschen mit Behinderung von der Stadt Dreieich angeboten. In fünf sogenannten „Clubs“ werden über das Jahr regelmäßige Clubveranstaltungen angeboten, die derzeit von 72 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerne besucht werden. Die Clubs sind nach Alter gestaffelt und so können Kinder ab sieben Jahren und Erwachsene bis ins hohe Seniorenalter wöchentlich oder vierzehntägig das Angebot nutzen. „Das Ziel ist es, Menschen mit einer geistigen bzw. mehrfachen Behinderung die Möglichkeit zu geben, an altersgerechten Freizeitangeboten in Dreieich und Umgebung teilnehmen zu können“, berichtet Ursula Zimmermann. Begleitet werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von derzeit 28 Betreuungskräften, die ihnen durch die notwendigen Assistenzleistungen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. 

Wer Interesse hat an der Begleitung und Betreuung von Menschen mit Behinderung in einem der Dreieicher Clubs, kann sich gerne unter behindertenbetreuung@dreieich.de bewerben. Dorthin können sich auch interessierte Eltern und Angehörige wenden, genauso wie an Ursula Zimmermann und Michael Krüger beim Fachbereich Soziales, Schule und Integration, Förderung von Menschen mit Behinderung, Hauptstraße 45, Telefon 06103 601-243.