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Kinder- und Jugendförderung: Förderprogramm „Jugend stärken im Quartier“ erfolgreich beendet

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Dank der Fördermittel von EU und Bund in Höhe von jährlich 50.000 Euro wurden in den vergangenen sieben Jahren viele positive Dinge für die Jugendlichen Dreieichs umgesetzt, die auch über das Fördergebiet Hirschsprung-Breitensee hinaus Effekte erzielt haben.

Das JustiQ-Projekt bestand im Wesentlichen aus zwei Bausteinen: 

Der erste Baustein des Projektes war auf die individuelle, kontinuierliche Förderung und Unterstützung von Jugendlichen bei ihrer Zukunftsorientierung ausgelegt. Diese intensivere Form der Unterstützung zielte auf Jugendliche mit teilweise multiplen Problemlagen ab, die ansonsten selten den Weg zu Hilfsangeboten fanden. Durch die zeitliche und räumliche Flexibilität des Beratungsangebotes konnten im Förderzeitraum nahezu 200 Jugendliche erreicht werden. 

Der zweite Baustein setzte sich aus sogenannten „Mikroprojekten“ zusammen. Deren Ziel war es, mit den Jugendlichen im Sprendlinger Norden einen Mehrwert für die Bewohnerschaft in ihrem Quartier zu schaffen. In diesem Zusammenhang kooperierte das JustiQ-Projekt eng mit dem Stadtteilzentrum Hirschsprung-Breitensee. Neben kleineren Projekten, wie dem Bau eines Unterstands für ein Seniorenheim, entstanden längerfristige Angebote, wie beispielsweise der Mitternachtssport, der in den Jahren 2015 bis 2018 freitags abends in der Hans-Meudt-Halle stattfand und zu Hochzeiten von bis zu 50 Jugendlichen besucht wurde. Vor allem für die vielen, zu diesem Zeitpunkt neu in Dreieich angekommenen geflüchteten Jugendlichen stellte dieses Angebot eine wichtige Möglichkeit dar, Anschluss an die Bewohnerschaft Sprendlingens zu finden. 

Auch die Fahrradwerkstatt im JUZ Sprendlingen hat als JustiQ-Mikroprojekt begonnen. Hier konnten Jugendliche lernen, selbst ihre Fahrräder zu warten und zu reparieren und durch Spendenaufrufe konnten unzählige alte Fahrräder aufbereitet und an neue Besitzerinnen und Besitzer weitergegeben werden. Besonders ein Jugendlicher, der sich ehrenamtlich in der Werkstatt engagierte und sich dabei viele Schrauberkenntnisse aneignete, konnte bei einem Praktikum in einer Autowerkstatt die Ausbilder derart von sich überzeugen, dass er direkt einen Ausbildungsvertrag zum KFZ-Mechatroniker bekam. 

Ein weiteres Mikroprojekt, „Young Neighbours“, das sich mit der Koordination und Vermittlung von nachbarschaftlichen Hilfeleistungen befasste, konnte leider aufgrund der Pandemie nicht vollumfänglich durchgeführt werden. Immerhin war es noch kurz vor Beginn der Pandemie möglich, einige Kurse im Stadtteilzentrum Hirschsprung-Breitensee durchzuführen, bei dem Jugendliche älteren Menschen den Umgang mit Smartphones erklärten. Während der Pandemie, als die regelmäßigen Treffen zum gemeinsamen Mittagessen für Seniorinnen und Senioren eingestellt werden mussten, unterstützten einige Jugendliche bei der Verteilung der warmen Mittagessen im Stadtteil. 

Insgesamt stellte das Projekt „JustiQ“ eine sehr effektive Ergänzung der Dreieicher Jugendarbeit dar, dessen Inhalte in Teilen auch nach Ende der Projektlaufzeit verstetigt werden sollen. So wird die Kooperation zwischen Stadtteilzentrum und Kinder- und Jugendförderung weiterhin aufrechterhalten, und auch die Fahrradwerkstatt gibt es weiterhin (aktuell in abgewandelter Form beim Skatepark unter der Hengstbachtalbrücke). Ebenso soll die intensivere Einzelfallbetreuung von Jugendlichen in das Konzept der Kinder- und Jugendförderung fest eingebettet werden. 

„Die Kinder- und Jugendförderung konnte dank der Förderung zahlreiche individuelle Maßnahmen und kleinere Projekte umsetzen, die insbesondere im Quartier Hirschsprung-Breitensee ihre Spuren hinterlassen haben“, sagt Bürgermeister Martin Burlon. „Die Weiterentwicklung von Ideen wie der Fahrradwerkstatt und die Überführung in ein festes Angebot über das Quartier hinaus belegen eindrucksvoll, was Förderung bewirken kann. Den persönlichen Kontakt zu den Jugendlichen herzustellen, aufzubauen und zu halten, das ist und bleibt eine wichtige Aufgabe der Kinder- und Jugendförderung.“ 

Gefördert wurde das Programm durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI), den Europäischen Sozialfonds und den Landkreis Offenbach.