
Das Team der Dreieicher Stadtplanung hat sich in Kooperation mit der städtischen Wirtschaftsförderung mit dem Gewerbegebiet Sprendlingen Ost „Otto-Hahn-Straße“ um Aufnahme in das Programm beworben. Diese Initiative würde eine umfassende Aufwertung des Gewerbegebiets anstoßen und damit einen bedeutenden Impuls für die gesamte Stadtentwicklung geben.
„Wir sehen in diesem Programm die Chance, unser Gewerbegebiet fit für die Zukunft zu machen“, erklärt Bürgermeister Martin Burlon. „Es geht darum, attraktive Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen sowie das Quartier mit einer Aufwertung des Umfelds für Unternehmensneuansiedlungen noch interessanter zu machen.“ Erster Stadtrat Holger Dechert ergänzt: „Gleichzeitig könnten wir einen wichtigen Beitrag zu Klimaschutz und -anpassung leisten, Mobilitätskonzepte optimieren und ein Vorbildprojekt für eine zukunftsfähige Stadtplanung etablieren."
Das vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum unterstützte Förderprogramm zielt darauf ab, die teilnehmenden Kommunen in ihrer sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung zu stärken. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz. Das Programm hat eine Laufzeit von 10 Jahren.
Für das Gewerbegebiet Sprendlingen Ost bedeutet dies konkret die Prüfung von Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität. Betrachtet werden soll die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, Möglichkeiten für attraktive Grünflächen und damit in Folge eine gesamtheitliche Steigerung der Aufenthaltsqualität. Eine wirtschaftliche Belebung könnte durch die gezielte Förderung der Ansiedlung innovativer Unternehmen unterstützt werden, indem der Standort insgesamt attraktiver gemacht würde. Eine ökologische Aufwertung wäre durch Maßnahmen wie Dach- und Fassadenbegrünung, Baumpflanzungen und Entsiegelung von Flächen möglich, die das Stadtklima verbessern und die Biodiversität fördern. Die ansässigen Unternehmen und die Besitzer der Gewerbeimmobilien würden durch Workshops und Befragungen aktiv in den Entwicklungsprozess eingebunden, was maßgeblich zum Erfolg des auf insgesamt 10 Jahre angelegten Förderprogramms beitragen soll.
„Dieses Programm bietet uns die Möglichkeit, das Gewerbegebiet Sprendlingen Ost zu einem Vorzeigeprojekt für eine nachhaltige Entwicklung von gewerblich genutzten Stadtteilen zu machen“, sagt Melanie Großmann, Leiterin der Wirtschaftsförderung. „Wir sind zuversichtlich, dass unser durchdachtes Konzept die Jury des Förderprogramms überzeugen wird“, so die Fachbereichsleiterin Planung & Bau, Kerstin Krause.
In den letzten Jahren hat sich ein erheblicher Sanierungsstau in vielen Gebäuden des betroffenen Dreieicher Gewerbegebiets entwickelt. Dies führt zu einer sinkenden Attraktivität des Standorts. Das Förderprogramm bietet die Chance, diesem Trend entgegenzuwirken und das Gebiet nachhaltig aufzuwerten. Der staatliche Förderanteil beträgt zwei Drittel der förderfähigen Ausgaben, während die Stadt Dreieich einen Eigenanteil von einem Drittel übernehmen müsste. „Wir sind bereit, im Rahmen des 10-jährigen Förderprogramms nach und nach, natürlich auch unter Berücksichtigung der Finanzlage der Kommune, die damit verbundenen wichtigen und notwendigen Investitionen zu kalkulieren und den politischen Gremien vorzulegen, um gezielt gegensteuern und das Gebiet wieder attraktiv für zukunftsorientierte Unternehmen machen“, sind sich Bürgermeister und Erster Stadtrat einig. Die Entscheidung, ob und in welchem Umfang investiert wird, liegt letztendlich Jahr für Jahr bei der Stadtverordnetenversammlung.
Die Entscheidung über die Aufnahme in das Förderprogramm wird im Laufe des Jahres 2025 erwartet. Bei einem positiven Bescheid könnten erste Analysen und Konzepte bereits im kommenden Jahr erstellt werden. Unabhängig von dem Förderprogramm ist das betroffene Gewerbegebiet bereits Teil eines allgemeinen städtischen Maßnahmenkatalogs, der beispielsweise die Verbesserung der Barrierefreiheit, die Umsetzung eines Fußverkehrskonzepts und Maßnahmen im Rahmen des Klimaanpassungsprogramms umfasst.