Dienstleistungsbetrieb Dreieich und Neu-Isenburg AöR

Langsamer Abschied: Roteiche auf der Ecke der Koberstädter Straße/Waldstraße von Pilz befallen  

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Roteiche 2018

Die große Roteiche an der Wegekreuzung Waldstraße/Koberstädter Straße in Dreieichenhain ist ein Stadtbild prägender Baum. Insbesondere seine riesige seitliche Ausdehnung von ca. 25 Metern macht die Roteiche zu einem imposanten Baum. Über viele Jahre zeigte er sich bei guter Vitalität und erfreute die Haaner in allen Jahreszeiten. „So hätte es gerne bleiben können. Neueste Entwicklungen zwingen uns aber leider zum sofortigen Handeln“, so Erster Stadtrat Holger Dechert. 

Ende 2024 zeigte sich am Stammfuß der Roteiche erstmals ein Riesenporling. Der Riesenporling ist ein wurzelbürtiger Baumpilz und zersetzt die Baumwurzeln. Er dehnt sich im Lauf der Zeit fast ausschließlich im Wurzelbereich der Bäume aus. Er befällt zunächst die tiefen Wurzeln und dringt erst im Lauf von Jahren in die für eine Inspektion leichter zugänglichen Wurzeln der unmittelbaren Bodenoberfläche vor. Die Standsicherheit der befallenen Bäume wird daher durch den Wurzelholzabbau stark beeinträchtigt, noch bevor der Pilz erstmals durch seine oberirdischen Fruchtkörper sichtbar wird. Die Vitalität der Bäume wird erst in einem späten Befallsstadium beeinträchtigt und zeigt sich zum Beispiel durch verstärkte Totholzbildung. 

Roteiche 2025

Beim Austrieb im Frühjahr zeigte sich bei der Roteiche auch erstmals eine verstärkte Totholzbildung im oberen Kronenbereich. Aufgrund des sichtbaren Befalls der Roteiche durch den Riesenporling wurden im Januar 2025 Bohrwiderstandsmessungen durch ein Baum-Sachverständigenbüro in den sichtbar befallenen Starkwurzeln vorgenommen. „Das Ergebnis der Untersuchungen war leider sehr schlecht. Die Messungen in den oberflächennahen Starkwurzeln zeigen sehr geringe Restwandstärken mit Bildung einer Weißfäule an. Die Restwandstärke reicht nicht mehr aus, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“, erläutert Sylvio Jäckel, Fachbereichsleiter Bäume der DLB AöR. Aufgrund der hohen Verkehrserwartung am Standort muss die Krone des Baumes daher um ca. 25 Prozent reduziert werden. Der Rückschnitt wird noch Ende Mai durchgeführt, zuvor wird eine Artenschutzkontrolle vorgenommen.“ 

„Die weitere Prognose für den Baum ist leider nicht gut: Zukünftig müssen die fachlich notwendigen Nachuntersuchungen eng getaktet werden. Von einer weiteren Zersetzung der Wurzeln und einer Fällung in ein paar Jahren ist auszugehen. Leider gibt es gegen den aggressiven Riesenporling keine adäquaten Behandlungsmöglichkeiten. Alternativ bliebe nur die Fällung. Wir versuchen aber, den Baum aus ökologischen Gründen so lange wie vertretbar zu halten, auch wenn dies deutlich mehr Geld kostet als eine sofortige Fällung,“ so Jäckel weiter.

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